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Onkelclub Grapperhausen

Nach der Eröffnung der Gastwirtschaft Kruse im Jahre 1958 wurde diese für die jungen Männer aus Grapperhausen schon bald zu einem beliebten Treffpunkt. Manch fröhliche und unterhaltsame Stunde wurde dort verbracht. An den Wochenenden trafen sich dort immer "Gleichgesinnte", die in ihrer Freizeit so manchen lustigen Streich ausheckten. Das Maibaumpflanzen bei Kruse und das Neujahrssingen waren Anlässe, die noch heute in lebhafter Erinnerung sind. Karneval wurde zunächst im kleinen Kreis gefeiert. Hieraus entwickelte sich das "Kappenfest", das einige Jahre im großen Rahmen im Saal Kruse gefeiert wurde.

Ein harter Kern von elf Personen fand sich im Jahre 1961 zum "Onkelclub" zusammen: Albert Schmidt, Fritz Weitzmann, Heinrich Oevermann, August Oevermann, Winfried Menke, Bernhard Heiker, Franz Oevermann, Nikolaus Albers, Ludger Sackarend, Bernard Hessler und Reinhold Marstall. Als Erster aus der Runde der Junggesellen heiratete Albert Schmidt im Jahre 1965. Dieser Einschnitt brachte neue Aufgaben für die "Onkel" mit sich.

Am Vorabend der Hochzeit trafen sie sich bei Kruse zum "Junggesellenhose verbrennen". Am Tag der Hochzeit war morgens um vier Uhr für alle die Nacht schon zu Ende: Dröhnender Donnerschlag der Böllerschüsse war in ganz Grapperhausen zu hören und sollte vor allem den Bräutigam wecken, damit er seine Hochzeit nicht verschläft. Bei der Abfahrt des Brautpaares zur Kirche um 9 Uhr war das Böllerkommando wieder im Einsatz. Nach der Trauung begab sich das Brautpaar mit seinen Trauzeugen zum traditionellen Kaffee trinken und Kuchen essen zum Pastor, während es sich die übrigen Gäste bei Thamanns Änne gemütlich machten. Als um 12 Uhr die ganze Gesellschaft zum Hochzeitslokal aufbrach, waren natürlich wieder ein paar "Onkel" zum Böllern zur Stelle.

Am Abend begleiteten sie die traditionelle Hochzeitspolonaise mit brennenden Fackeln. Anschließend brachte man den Frischvermählten noch ein Ständchen mit einem Lied, das schon unsere Eltern sangen.

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Gefeiert wurde anschließend bis in den frühen Morgen. Am nächsten Tag begleitete man die Nachbarn selbstverständlich auf dem Stöckerwagen.
Es vergingen mehrere Jahre, bis zehn der elf Mitglieder verheiratet waren. Schon bald schlossen sich die Silberhochzeiten an. Da alle nun etwas ruhiger geworden waren, überließ man das Böllern den Nachbarn. Ein Ständchen mit Lampions wird aber heute noch dem Silberpaar gebracht. Und zur Erinnerung erklingt das Lied von früher: "Habe mir eines erwählet".

Leider sind zwei Mitglieder des "Onkelclubs" schon früh verstorben, Bernhard Heiker am 8.9.1982 und Nikolaus Albers am 16.6.1998.