Die Liebe zur Natur, die Forellenaufzucht als Hobby und die kameradschaftliche Geselligkeit sind auch nach so vielen Jahren seit der Gründung 1966 die wichtigsten Faktoren dafür, dass der Forellenclub nach wie vor ein lebendiger Bestandteil der Bauerschaft Grapperhausen ist.
Das Hinweisschuld „Betreten auf eigene Gefahr“ sollte interessierte Besucher nicht davon abhalten, sich dieses schöne Fleckchen in Grapperhausen anzusehen. Vielmehr weist die kleine vor dem Gelände angebrachte Tafel auf das sumpfige und tückische Quellgebiet mit der Gefahr des „Versinkens“ hin.
Sind es doch die unaufhörlich sprudelnden Quellen, die den Teichen die hohe und frische Wasserqualität liefern und letztlich dazu beitragen, dass die Forellen eine gesunde Farbe haben und geschmacklich einen hervorragenden Eindruck hinterlassen. Neben den Arbeitseinsätzen wird der Zusammenhalt des Clubs auch durch die Geselligkeiten gefördert. Hier werden die Familienmitglieder zu verschiedenen Anlässen mit einbezogen.
Eine lange Tradition haben die jährlichen Familiennachmittage und die „Bußgänge“ im November jeden Jahres. Seit einigen Jahren sind die „Forellis“ vom Kegelabend auf einen Bosselnachmittag umgestiegen. Die Freunde und Gönner des Clubs werden einmal im Jahr zu einem Freundschafts- bzw. Preisangeln eingeladen.
Den Leitspruch „Achtet und pfleget die schöne Heimat; sie wirbt um Liebe und verdienet sie“ haben sich die Forellenclubmitglieder stets zu eigen gemacht. Sie investieren sehr viel Freizeit in ihr Hobby und tragen wesentlich zu bei, dass dieses Stück Natur erhalten und gepflegt wird. Man kann es auch als Beitrag zur Verschönerung der lebenswerten Bauerschaft Grapperhausen sehen. Wer hier einen gemütlichen Nachmittag oder einen schönen Abend im Kreis seiner Familie, seines Vereins usw. verbringen möchte, kann sich an eines der Clubmitglieder wenden.
Als im Jahr 1966 einige junge Männer aus Grapperhausen den Entschluß faßten, einen Forellenteich anzulegen, ahnten sie noch nicht, daß ein Bericht über ihr Vorhaben bzw. das vollendete Werk in die Festschrift zum 1000-jährigen Bestehen der Bauernschaft Grapperhausen aufgenommen werden würde.
Es war Winfried Menke, der den Bauern Hans-Georg Frye fragte, ob in der Nähe seines Hofes der ehemalige Mühlenteich zu einem Forellenteich hergerichtet werden dürfte. Die Familie Frye stimmte dem Plan zu, und so gründete sich mit dem ersten Spatenstich am 17.06.1966 der Forellenclub Grapperhausen.
In vielen Arbeitsstunden nach Feierabend und an den Wochenenden wurden Böschungen geformt, Wasserzu- und -abläufe verlegt, Sträucher und Tannen gepflanzt sowie Rasen eingesät. Widrige Bodenverhältnisse (blauer Lehm) erschwerten die Arbeit, und so mancher Schaufelstiel ging zu Bruch. Aber die Gruppe hat nie das Ziel aus den Augen verloren, und in geselliger Runde wurde nach getaner Arbeit die weitere Vorgehensweise besprochen.
Noch im Gründungsjahr konnte der Teich geflutet werden. Durch die nahen Quellen bestehen bis heute ideale Wasserbedingungen für die Forellen, die sauerstoffreiches und gleichtemperiertes Wasser benötigen. Auch an sehr heißen Sommertagen gab es in den bisherigen Jahren weder Wassermangel noch echte Sauerstoffprobleme. Recht abenteuerlich verlief der Transport der ersten Forellensetzlinge von einem Fischzuchtbetrieb in Hagen a.T.W. nach Grapperhausen. Ohne jegliche Erfahrung, ausgerüstet nur mit einem provisorischen Sauerstoffgerät, transportierten wir die Fische. Nur ein Teil der kleinen Forellen hat die Fahrt lebend überstanden.
Der Forellenclub ließ sich aber nicht entmutigen und plante weiter. Zur Aufbewahrung von Arbeitsgerät und Angelutensilien benötigte man eine Schutzhütte. Dafür richtete der Club einen alten, verfallenen Weidestall her. Am Pfingstsamstag 1967 konnte ein zünftiges Richtfest gefeiert werden.
Im Sommer 1967 war es endlich so weit. Die ersten Forellen sollten gefischt werden. Auf diesem Gebiet aber waren die Clubmitglieder sehr unerfahren. Es wurde provisorisch ein Netz an zwei Staken befestigt, und mit Badehose bekleidet stiegen zwei mutige Kameraden in das kühle Wasser und versuchten dabei, die Fische in eine Ecke des Teiches zu treiben. Dort hob man das Netz heraus und mit einem lauten "Petri Heil" wurde die fette Beute bestaunt.
Leider versuchten in den Jahren immer wieder ungebetene Besucher, dem Fischfang zuvorzukommen, und es blieb dem Forellenclub im Sommer 1968 nichts anderes übrig, als die Diebstähle und die Einbrüche in die Hütte bei der Polizei anzuzeigen.
In den Jahren 1967 bis 1971 wurde die Teichanlage erweitert, ständig verbessert und dem Gelände angepaßt. Diese idyllische Anlage mit ihren schattenspendenden Buchen im Hintergrund lockte sonntags viele Spaziergänger an. Und auch heute noch melden sich Gruppen und Vereine zu Grillabenden bei den Forellenteichen an.
In unregelmäßigen Abständen finden Preisangelwettbewerbe statt, und zum Nachbarclub in Nellinghof pflegt man freundschaftlichen Kontakt. So haben sich die Clubs gegenseitig zu ihren Jubiläumsfeiern eingeladen. In Grapperhausen fand die "Silberfeier" 1991 statt. Leider spielte der Wettergott nicht mit, doch die Petrijünger ließen sich von dem Dauerregen nicht beeindrucken.
Personell hat es im Laufe der Zeit einige Veränderungen gegeben, aber an der Mitgliederzahl von 9 Personen hat man von Anfang an festgehalten. Nicht zu unterschätzen sind die vielen Pflege- und Instandhaltungsmaßnahmen, und so werden auch in Zukunft viele Freizeitstunden zur Erhaltung dieses schönen Fleckchens in der Bauernschaft Grapperhausen aufgewendet werden müssen. Das gemeinsame Hobby, die Freizeitgestaltung und die Kameradschaft haben dazu beigetragen, daß der Forellenclub Grapperhausen auch noch nach über 30 Jahren sehr aktiv ist und sich zum Ziel gesetzt hat, die schöne Teichanlage zu erhalten und an die kommenden Generationen weiterzugehen.